In der vielfältigen Welt der Videospiele ist das Cloud-Gaming zu einem wichtigen Thema geworden. Anstelle von High-End-PCs für die optimale Darstellung wird auf Spiele aus der Cloud zurückgegriffen. Das hat den Vorteil, dass die Daten nicht mehr auf dem Computer gespeichert werden müssen, sondern in der digitalen Wolke liegen. Das erhöht die Einfachheit des Spielens erheblich.
Es gibt Branchen, in denen Zocken ohne Download und Speicherausnutzung schon längst weitverbreitet ist. Wer beispielsweise bei einem Glücksspielanbieter Spiele wie Eye of Horus zockt, muss weder Software installieren noch eine herausragende Hardware besitzen.
Doch was bedeutet das für die Welt der Computer- und Glücksspiele? Sind High-End-Computer vom Aussterben bedroht und werden wir bald nur noch in der Cloud zocken?
Theorie vs. Praxis – reicht Cloud Gaming wirklich aus?
Ein Blick auf die Prognosen bestätigt, dass Cloud Gaming ein erhebliches Wachstum erlebt und weltweit an Zuwachs gewinnt. Die Vorteile liegen auf der Hand, Zocken wird dadurch auf jedem Gerät möglich, das ans Internet angeschlossen ist. Hier gibt es bereits die erste Herausforderung für Zocker. Eine stabile Internetverbindung ist Voraussetzung dafür, dass die neuen Möglichkeiten effizient genutzt werden können.
Es gab bereits mehrere Tests von namhaften Zeitschriften, aus denen hervorging, dass selbst 50 MB/s zu wenig sein können. Gemessen am Breitbandausbau in Deutschland steht Cloud Gaming allein aufgrund dieser Tatsache noch nicht flächendeckend zur Verfügung. Ist die Internetleitung nicht stabil genug, kommt es zu Framedrops, Irritationen und Verzögerungen im Spiel.
Dies kann schwerwiegende Folgen für Shooter und andere Echtzeitspiele haben. Das Hauptproblem ist und bleibt die Latenzzeit. Je nachdem, wie weit der Server des Anbieters entfernt ist und wie stabil Ihre Internetverbindung ist, sind Latenzen von 100 ms keine Seltenheit. Solche Bedingungen sind für Multiplayer-Spiele nicht geeignet und der Spielspaß geht verloren.
Offline-Gaming - nicht möglich mit Cloud-Gaming
Ein anderes Thema sind Zocker, die ihre Spiele gern unabhängig vom Internet spielen. Einmal auf dem Rechner installiert, können die meisten Singleplayer-Games ganz ohne Anbindung ans Netz gezockt werden. Cloud Gaming setzt grundsätzlich eine Verfügbarkeit des Internets voraus, gibt es Ausfälle, kann nicht gezockt werden.
Wer im eSport-Bereich aktiv ist und offline für seine Einsätze trainiert, kann durch einen Internetausfall erhebliche Schäden an seinem Trainingsfortschritt erleiden. Darüber hinaus sollten sich professionelle Gamer nicht von der Verfügbarkeit eines Servers abhängig machen. Wenn Probleme auftreten und Spiele plötzlich nicht mehr verfügbar sind, ist kein Spielbetrieb möglich.
Hardware-basiertes Gaming ist daher nach wie vor ein Thema, insbesondere, aber nicht ausschließlich, im professionellen Bereich. Es ist nicht zu erwarten, dass Cloud-Gaming in der eSport-Branche zum Ziel wird. Das Wachstum dürfte eher von Freizeitspielern ausgehen, sofern die Kapazität der Internetleitung eine stabile Verbindung zur Cloud ermöglicht.
Fazit: Wer keine gute Internetleitung hat, wird mit Cloud Gaming nicht glücklich
Eine stabile und vor allem sichere Internetverbindung ist die zwingende Voraussetzung für den Spaß am Cloud-Gaming. Vor allem Echtzeitspieler haben große Probleme, wenn sich die Latenzzeit aufgrund einer schlechten Verbindungsqualität verlängert. Bei Spielen, die ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit erfordern, können Millisekunden über den Verlauf des gesamten Spiels entscheiden.
Obwohl der Ausbau der Breitband- und Glasfasernetze in Deutschland rasant voranschreitet, ist längst nicht jeder Internetanschluss für Anbieter wie Google Stadia und Co. ausgelegt. Es ist also nicht absehbar, dass der High-End-PC in Zukunft aussterben wird. Aber selbst wenn die Leitung nicht mehr das Problem ist, gibt es noch einen weiteren guten Grund für hardwarebasiertes Spielen.
Hochwertige Grafikkarten und die dafür konzipierten Monitore können fast immer ein deutlich besseres Bild liefern als das Smartphone, Tablet oder der Fernseher, wenn sie als Monitor genutzt werden. Für Spiele wie das kürzlich erschienene "Starfield" von Bethesda lohnt es sich also, auf die gute alte Hardware zu setzen.